Ein Sportrasen ist ein hoch beanspruchtes, hochkomplexes System. Viele Faktoren nehmen Einfluss auf seine Qualität. Dieses Zusammenspiel aller Parameter zu kennen und im gegebenen Projekt vor Ort richtig zu bewerten und zu nutzen, ist die Kunst eines Sportrasen-Coachs. Das Wissen des Teams vor Ort, das sich tagtäglich um die Rasenflächen kümmert fließt dabei ebenso als wichtige Quelle in die Beurteilung ein. Gemeinsam macht man sich dann auf den Weg.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Das "Gefühl" fürs Grün.
Manche Faktoren für einen gesunden, strapazierfähigen Sportrasen lassen sich sehr linear und eindeutig steuern - wie ein Hebel, den man herunterdrückt und dabei genau weiß, dass die andere Seite des Hebels entsprechend nach oben geht. Das funktioniert allerdings nicht bei allen Einflussfaktoren. Viele Vorgänge in der Natur lehren uns, dass alles mit allem verknüpft ist. Und oftmals löst ein Eingriff an der einen Stelle eine Reaktion des Systems an ganz anderer, unverhoffter Stelle aus. Um dies alles richtig einzuschätzen, braucht es neben viel Fachwissen auch ein "Gefühl für den Rasen". Und natürlich auch die Einsicht, dass es sich bei unserem "Produkt" um etwas Lebendiges, Organisches handelt. Und da braucht Veränderung auch Zeit. Das Ziehen am Grashalm (siehe Zitat oben) beschleunigt da eben wirklich nichts.
Von der Metropole aufs Land.
Aufgewachsen in einer deutschen Gartenstadt mit 7 Sportplätzen bei damals ca. 2.700 Einwohnern war es wohl kein Zufall, dass sich meine heutige Arbeit rein um das Grün des Rasens dreht.
Nach meinem Gartenbau-Studium in Berlin mit 3,5 Mio. Einwohnern zog es mich 2002 in ein kleines Dorf ganz im Westen Österreichs, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz. Hier arbeite und lebe ich mit meiner Familie in direkter Nähe zum Bodensee.